Nach der Übernachtung in der Grundschule in Silgaliai (Schigallen, Litauen), startete unser Bus schon zeitig. Heute stand Kultur auf dem Programm. In Steinort (Sztynort, Polen) war unser erster Halt. Wir sahen uns auf dem geschichtsträchtigen Gelände um, es wurde außerdem aus Antje Vollmars Buch „Doppelleben“ zitiert und man konnte sich wahrlich vorstellen, dass es hier damals der Himmel auf Erden gewesen sein muss. Leider muss sich das ehrwürdige Schloss Dönhoffstedt, den Mächten eines Mauerpilzes beugen. Kurz vor der Abfahrt genossen wir noch den Ausblick auf den angrenzenden See.
Die nächste Etappe des Tages widmete sich gewissermaßen ebenfalls dem Widerstand gegen Hitler. Es gab eine Führung durch die Bunkeranlage von Gierloz/Wolfschanze bei Rastenburg (Ketrzyn). Ein beklemmendes Gefühl überkam uns als wir durch den Wald gelaufen sind, mit den massigen Überresten der Bunker, welche teilweise immer noch bedrohlich herausragen. Es ist ein Mahnmal der dunkelsten Stunde Deutschlands und dennoch trägt es gewissermaßen einen Hoffnungsschimmer mit sich. Hoffnung auf jene Menschen, die trotz der Gefahr Widerstand leisteten und niemals in Vergessenheit geraten sollen.
Am Abend erreichten wir die ehemalige Bischofsburg in Rößel (Reszel), in der wir zum allgemeinen Erstaunen unsere Zimmer bezogen.